Amsel im Baum

Vogelfreundliche Futterpflanzen für Gartenfreunde

Auch für die unterschiedlichen Gartenvögel der Schweiz sind passende Futterpflanzen und vogelfreundliche Gärten wichtig.

Mit Sträuchern und anderen Gehölzen profitieren nicht nur Sie selbst, sondern auch die Vögel in Ihrem Garten. Dabei ist es gar nicht so schwer, für vogelfreundliche Futterpflanzen im Garten zu sorgen. Während ein grösserer Garten auch Platz für ausladende Gehölze aufweist, können Sie in einem kleinen Garten vogelfreundliche Heckensträucher pflanzen.

Farbenfrohe Beeren und Futterpflanzen

Bereits im Frühling lockt die Kornelkirsche oder Tierlibaum mit ihren hellgelben Blüten zahlreiche Hummeln und Bienen in den Garten. Die vitaminreichen Früchte wiederum stehen bei den Gartenvögeln der Schweiz ganz oben auf dem Speiseplan. Auch optisch ist die Kornelkirsche mit dem botanischen Namen Cornus mas ein wahrer Genuss. Denn von August bis Oktober leuchten ihre hellroten Früchte mit der frühen Herbstsonne um die Wette. Wenn Sie dieses vogelfreundliche Gehölz nicht zurückschneiden, kann sich mit der Zeit daraus ein kompakter Baum entwickeln, der Ihnen jedes Jahr einen üppigen Erntesegen verspricht. Denn die Kornelkirschen schmecken nicht nur den Vögeln gut. Die Früchte des Pfaffenhütchens Euonymus europaeus sind für Menschen dagegen giftig. Für Amseln, Rotkehlchen, Meisen und andere Wildvögel sind die orange- bis rosafarbenen Früchte, die ebenfalls ab August erscheinen, jedoch ein willkommener Leckerbissen. Auch mit dieser einheimischen Futterpflanze, die es in verschiedenen Grössen gibt, können Sie den Gartenvögeln der Schweiz also etwas Gutes tun.

Eine weitere farbenfrohe Schönheit und wertvolle Futterpflanze für einheimische Vögel ist der Wollige Schneeball. Dieser Grosstrauch ist auch unter seinem botanischen Namen Viburnum lantana bekannt und wird meist zwischen zwei und vier Meter hoch. Er weist meist einen ebenso breiten und ausladenden Wuchs auf und imponiert ab Mai mit halbkugeligen, gelb-weissen Blüten. Im frühen Herbst erscheinen seine leuchtend roten Früchte, die sich mit der Zeit nach und nach schwarz färben und dem Strauch ein kontrastreiches Aussehen verleihen. Die für den Menschen giftigen Früchte dienen Vögeln als wichtige Nahrungsquelle im Winter. Zudem bietet der Strauch den Gartenvögeln in der Schweiz einen sicheren Nistplatz.
Den Gemeinen Schneeball Viburnum opulus gibt es ebenfalls in unterschiedlichen Grössen, jedoch mit eher tellerförmigen, crèmeweisse Blüten. Aus diesen entwickeln sich ab August ebenfalls beerenähnliche Steinfrüchte, die von Gelb nach Rot reifen. Diese gelten bei Vögeln als willkommene Nahrungsquelle, weshalb auch der Gemeine Schneeball ein wichtiges Vogelnährgehölz für Herbst und Winter darstellt.

Futterpflanzen als Rückzugsorte – die Hecken-Berberitze

Berberis thunbergii ist der botanische Name für die farbenfrohe Hecken-Berberitze. Der sommergrüne Heckenstrauch kann bis zu drei Metern Wuchshöhe- und Breite entwickeln und weist neben seinen eiförmigen Blättern auch kräftige Dornen auf. Im Herbst verfärbt sich das Laub von Orange bis Rot und verzaubert den Garten in ein regelrechtes Farbeninferno. Zur gleichen Zeit erscheinen auch die leuchtend roten und elliptisch geformten Beeren der Berberis thunbergii. Diese bleiben meist den ganzen Winter über am Strauch hängen und dienen den Gartenvögeln in der Schweiz als winterliche Nahrungsquelle. Auch als sicherer Ort zum Nestbau ist diese vogelfreundliche Futterpflanze beliebt und macht vor allem als klassische Heckenpflanze eine gute Figur.

Weitere Beerenfrüchte für die Vogelwelt

Die Gemeine Mehlbeere Sorbus aria gehört ebenfalls zu den heimischen Futterpflanzen für Gartenvögel in der Schweiz und kann bis zu 12 oder 15 Meter hoch werden. Ab Mai bis Juni zeigt die Echte Mehlbeere ihre cremefarbenen, schirmartigen und aufrechtwachsenden Blüten. Für die heimische Vogelwelt sind vor allem die orange-roten Früchte dieser Futterpflanze interessant. Diese reifen von August bis in den Herbst hinein und bleiben auch noch lange nach den ersten Frösten an den Trieben hängen. Ähnlich wie Hagebutten entwickeln die apfelförmigen kleinen Mehlbeeren ihr süss-säuerliches Aroma erst mit dem ersten Frost. Gern können Sie sich den Früchtesegen aber auch mit den Wildvögeln teilen. Roh sollten Sie die Früchte mit ihrem mehligen Fruchtfleisch jedoch nicht verzehren, denn sie enthalten die leicht toxische Parasorbinsäure. Diese wird durch das Erhitzen oder Trocknen bei der Weiterverarbeitung jedoch unschädlich gemacht. Mehlbeeren können daher zusammen mit Äpfeln, Quitten oder anderen Früchten zu Mus, Gelee und Marmelade verarbeitet werden.

Die Vogelbeere oder Eberesche, wie der Baum mit dem botanischen Namen Sorbus aucuparia auch genannt wird, kann eine Wuchshöhe von bis zu 12 Metern erreichen und gehört ebenfalls zur Gattung der Mehlbeeren und vogelfreundlichen Futterpflanzen für Gartenvögel. Von Mai bis Juni fallen die weissen, in Rispen stehenden, schirmartigen Blüten ins Auge und verwandeln den Garten in eine wahre Blütenoase. Im Hochsommer bis in den Herbst hinein entwickeln sich nach und nach die zahlreichen leuchtend orange-roten Früchte der Vogelbeere, die zu den kulinarischen Leckerbissen der heimischen Vogelwelt gehören. Der Mensch wiederum darf diese vitaminreichen Beerenfrüchte ebenfalls nur in gekochtem Zustand zu sich nehmen, denn roh enthalten auch sie die leicht giftige Parasorbinsäure. Da die Früchte der Eberesche ohnehin recht sauer und herb-bitter sind, empfiehlt sich die Herstellung von Marmeladen oder Gelees aus den pektinreichen Ebereschenfrüchten gemeinsam mit süsseren Früchten wie reifen Äpfeln oder Birnen. Im Herbst zeigt die Eberesche ein dekoratives Farbenmeer aus gelben, orangen und roten Blättern.

Das Superfood unter den Futterpflanzen

Die bienen- und vogelfreundliche Wildpflaume Prunus spinosa ist ein heimisches Wildobst und auch unter dem Namen Schlehdorn bekannt. Der dornenreiche Schlehdorn kann eine Wuchshöhe von bis zu fünf Metern erreichen und ist eine ideale Heckenpflanze für grosse und kleine Gärten. Je nach Lage und Klima öffnen sich die ersten zahlreichen Knospen bereits ab Ende März zu schalenförmigen Blüten und verströmen dabei einen lieblichen Duft. Im Herbst erscheinen dann die sauren, kugeligen Schlehenfrüchte, die ihr Aroma sowie eine etwas weichere Konsistenz erst nach dem ersten Frost entfalten. Mit dem Dampfentsafter können Sie die gesunden Früchte entsaften und Schlehenmus- oder Marmelade herstellen. Auch ein selbstgemachter Schlehenlikör ist eine kulinarische Köstlichkeit und kann aus den Schlehen im eigenen Garten aufgesetzt werden. Bei all den vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten sollten Sie jedoch nicht vergessen, dass es sich bei diesen Heckenpflanzen um ideale Futterpflanzen für die heimischen Vögel handelt und stets ausreichend Schlehenfrüchte für die gefiederten Freunde übriglassen.

Ein weiteres, vogelfreundliches Superfood, welches ebenfalls im heimischen Garten angebaut werden kann, ist die Aronia. Der Aroniastrauch erreicht teilweise eine Höhe von bis zu zwei Metern und fällt im Herbst durch seine leuchtend rotes Laubverfärbung auf. Doch für die Vögel des Gartens sind vor allem die schwarzen Früchte von Interesse. Denn die Apfelbeeren, wie diese robusten Futterpflanzen ebenfalls genannt werden, sind eine beliebte Winternahrung und stecken voller Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Auch für den Gartenfreund sind die Apfelbeeren also das reinste Superfood und weit mehr als ein dekorativer Gartenstrauch mit farbenfrohem Herbstlaub. Sie können die Apfelbeeren im Dörrautomaten trocknen und haben so das ganze Jahr über eine gesunde Nascherei im Haus. Neben den üblicherweise schwarzen Apfelbeeren gibt es auch Sorten mit roten Früchten, aus denen Sie ebenfalls Trockenfrüchte, leckere Marmeladen und andere Delikatessen zaubern können. Da die Apfelbeeren jedoch vor allem für Vögel ein wichtiger Vitaminlieferant sind, sollten Sie stets ausreichend Beeren am Strauch hängenlassen.

Der Sanddorn als Vogelschutzhecke

Der sommergrüne Sanddorn mit dem botanischen Namen Hippophae gehört ebenfalls zu den Gehölzen, dessen orange-leuchtenden Früchte den Vögeln im Winter als Nahrung dienen. Da er jedoch bis zu fünf Meter hoch und recht breit werden kann, ist der Sanddorn mit seinen meist silbrig-grünen Blättern eher für grössere Gärten empfehlenswert. Zudem gehört er zu den Sträuchern, die relativ viel Sonnenlicht benötigen, weshalb Sie für ihn einen sonnigen, nicht zu feuchten Standort wählen sollten. Es gibt unterschiedliche Sanddornarten – auch solche ohne Früchte. Soll der Sanddorn jedoch als vogelfreundliche Futterpflanze dienen und möchten Sie zusätzlich Beeren ernFten und zu Mus, Gelee und Säften verarbeiten, brauchen Sie natürlich einen fruchttragenden Sanddorn.

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