Amelanchier

Biodiversität fördern – mit einheimischen Gehölzen

Einheimische Gehölze bieten unseren Vögeln, Insekten und weiteren Tieren ausreichend Nahrung und geschützten Lebensraum.

Ob die Kornelkirsche mit ihren kirschenähnlichen Früchten, der Schwarze Holunder, dessen Beeren und Blüten etliche Vorteile für Ihre Gesundheit bereithalten oder die Berberitze, deren Früchte eine belebte Nahrungsquelle für heimische Vögel darstellen: Im Gegensatz zu den meisten Exoten sind diese einheimischen Gehölze oftmals pflegeleichter und optimal an die hiesigen klimatischen Verhältnisse angepasst.

Biodiversität fördern im eigenen Garten

Nicht nur in der freien Natur laufen zahlreiche ökologische Prozesse ab, die einander synergistisch bedingen und beeinflussen. Auch Ihr Garten ist ein ganzheitliches Ökosystem, in welchem Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen ein Zuhause finden. Diese Artenvielfalt ist auf ihren besonderen Lebensraum angewiesen – vom jeweiligen Klima bis hin zu den einheimischen Gehölzen und anderen Pflanzen.

Mit einheimischen Pflanzen und Gehölzen können Sie Ihren Garten kontrastreich gestalten und gleichzeitig die Biodiversität fördern.

Eines dieser attraktiven Gehölze ist der Gewöhnliche Spindelstrauch. Sein botanischer Name lautet Euonymus europaeus und verrät schon, dass es sich bei dieser Pflanze um eine europäische Strauchart handelt. Es gibt das Pfaffenhütchen, wie der Spindelstrauch aufgrund der Optik seiner rosafarbenen Früchte gern genannt wird, in verschiedenen Grössen. Auch für die Kübelhaltung ist dieses einheimische Gehölz hervorragend geeignet, bleibt dann allerdings etwas kleiner als im Freiland wachsende Exemplare. Einige dieser Sträucher sind immergrün, während andere Ihnen im Herbst eine wunderschöne Laubfärbung bescheren.

Ein ebenfalls beliebtes und einheimisches Gehölz ist der Schlehdornstrauch – botanisch Prunus spinosa genannt. Bis zu drei Meter hoch kann der dichtgewachsene, mit Dornen versehene Schlehdorn werden und bietet damit Amseln, Rotkehlchen und anderen einheimischen Vogelarten reichlich Schutz zum Nisten.

Im Frühjahr sind seine schneeweissen Blüten eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und vor allem vom Aussterben bedrohte Schmetterlingsarten. Sie selbst können im späten Herbst – vorzugsweise nach einem ersten Frost – auch wohlschmeckende und vitaminreiche Schlehenfrüchte ernten, die Sie zu leckeren Konfitüren und Likören verarbeiten können. Etwas früher dagegen werden die ebenfalls schwarzen Früchte des Schwarzen Holunders reif. Auch aus diesen können Sie kulinarische Köstlichkeiten wie Holunderbeerensaft oder Konfitüren bereiten. Die ab Anfang Juni erscheinenden Blüten des Sambucus nigra, wie der botanische Name des Schwarzen Holunders lautet, ergeben eine erfrischende Limonade. Mit einheimischen Gehölzen haben Sie also zu jeder Jahreszeit attraktive Pflanzen, deren Früchte und Blüten Sie teilweise sogar in der Küche verwenden können.

Die Bedeutung einheimischer Gehölze im Garten

Einheimische Gehölze leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt und der Förderung der Artenvielfalt – auch in Ihrem Garten. Sie sorgen für ein gesundes Klima im Garten und lassen sich hervorragend in das natürliche Bild Ihres grünen Reiches integrieren. Ob als blickdichte Sichtschutzhecke oder attraktive Solitärpflanze: Mit diesen heimischen Sträuchern, Bäumen und Stauden haben Sie zahlreiche Möglichkeiten für Ihre individuelle Gartengestaltung, während Sie auf natürliche Weise die Artenvielfalt und Biodiversität fördern können. Zu den einheimischen Gehölzen gehören vor allem auch zahlreiche Beerensträucher sowie Obstgehölze und Bäume mit farbenfroh-herbstlicher Laubfärbung. Daher profitieren Sie gleich mehrfach von einer Pflanzung mit den an unser Klima angepassten Pflanzen.

Gehölze mit leuchtend roten Früchten

Auch die Kornelkirsche oder Tierlimabaum genannt, mit dem botanischen Namen Cornus mas, ist eine Bereicherung für jeden Garten. Als frühblühendes Gehölz bietet sie Bienen, Hummeln und anderen Nützlingen als eine der ersten Pflanzen im Frühjahr wertvolle Nahrung. Ab März können Sie sich an den gelben Blütenständen erfreuen. Von Anfang August bis Ende September können Sie die kleinen roten Kornelfrüchte ernten und daraus fruchtige Marmeladen und Säfte zubereiten. Viele Vögel und andere Wildtiere lieben die kleinen, sauren Früchte dieses einheimischen Gehölzes ebenfalls.
Doch auch für so manchen erosionsgefährdeten Boden im Garten ist die Pflanzung der Cornus mas von Vorteil. Denn die Kornelkirsche – ob als Strauch oder Baum – bildet kräftige, stark verzweigte Adventivwurzeln aus, die zu einer besseren Wasser- und Nährstoffversorgung beitragen. Ausserdem übernehmt sie in unebenen Gärten eine wichtige Stützfunktion als Bodenfestiger, indem sie den Boden kleinerer Hänge und Hügel stabilisiert. Als einzelner Baum, aber auch als attraktive Heckenpflanze wird dieses heimische Gehölz zum Blickfang in jedem Garten.

Ebenfalls leuchtend rote Früchte trägt der Gewöhnliche Schneeball mit dem botanischen Namen Viburnum opulus. Auch er gilt als eines der vogel- und insektenfreundlichsten heimischen Gehölzen im Garten. Von Mai bis Ende August lockt er mit seinen schneeweissen, trugdoldigen Blüten Bienen, Hummeln und andere Nützlinge an. Im Herbst stellen seine leuchtend roten Beeren einen willkommenen Leckerbissen für die Vögel der Umgebung dar. Die im rohen Zustand leicht giftigen Beeren sind für den Menschen – wie auch die Beeren des Schwarzen Holunders – erst durch das Kochen geniessbar und ergeben süss-säuerliche Marmeladen. Mit einer Höhe von höchstens vier Metern und einer Breite bis zu drei Metern ist der Gewöhnliche Schneeball mit seinem lieblichen Duft für kleiner Gärten ideal, um auch hier die Biodiversität zu fördern. Als heimisches Gehölz bietet er der Insekten- und Vogelwelt also etliche Vorteile und ist mehr als nur ein Zierstrauch mit schönen Blüten und leuchtend roten Beeren.

Besonders beliebte einheimische Gehölze

Die verschiedenen Sorten der Felsenbirne Amelanchier rotundifolia sind ebenfalls weit mehr als attraktive Hingucker für Ihren Garten. Die Blätter nehmen im Herbst eine leuchtend rötliche Farbe an, doch die Amelanchier rotudifolia kann noch mehr: Ihre im Frühjahr in jungfräulichem Weiss erscheinenden Schalenblüten haben die Form kleiner Sterne und dienen nektarsuchenden Insekten als Nahrungsquelle. Die purpurroten und essbaren Minifrüchte wiederum sind willkommene Leckerbissen für die heimische Vogelwelt.

Die Gewöhnliche Berberitze oder Berberis vulgaris fällt von Mai bis Juni durch ihre aussergewöhnlich schönen, hellgelben Blüten auf. Diese hängen leicht herab, so dass die Insekten, die den süssen Nektar suchen und so zur Bestäubung der Pflanze beitragen, auch bei Regen nicht nass werden.

Die recht säuerlichen Früchte sind für die Vögel eine willkommene Abwechslung auf dem herbstlichen Speiseplan. Getrocknete Berberitzen sind auch in der orientalischen Küche eine besondere Spezialität, wo sie mit ihrer säuerlichen Würzkraft Fisch- Fleisch- und vor allem Reisgerichte bereichern.

Eine weitere, eher unbekannte einheimische Schönheit, die zur Artenvielfalt im eigenen Garten beitragen kann, ist die Alpen-Johannisbeere. Der botanische Name Ribes alpinum verrät schon die ursprüngliche Herkunft: die Höhen der Alpen, in denen dieser attraktive Kleinstrauch trotz des mitunter rauen Klimas hervorragend gedeiht. Zwar ist die Alpen-Johannisbeere mit den Stachelbeeren verwandt. Dennoch gelten ihre Früchte aufgrund des kaum schmackhaften Aromas als nicht geniessbar. Ihre gelbgrünen Blüten sind jedoch eine beliebte Nahrungsquelle für Bienen und Hummeln und auch für den Gartenfreund ist dieses einheimische Gehölz von Vorteil. Denn der sommergrüne und robuste Strauch der Ribes alpinum eignet sich hervorragend – je nach Sorte und Grösse – als Heckenpflanze oder Unterpflanzung. Als beste Pflanzzeit für dieses alpine Vogelnährgehölz ist das Frühjahr – vorzugsweise zwischen Februar und Mai. Bis zu zwei Meter Wuchshöhe können die grösseren Sorten dieses Strauches erreichen. Dabei nimmt dieser mit der Zeit auch in der Breite zu und lässt seine buschig verzweigten Triebe teilweise sogar auf dem Boden aufliegen.

Die schönen Wilden

Die auch wildwachsende Eberesche oder Vogelbeere mit dem botanischen Namen Sorbus aucuparia entwickelt im Herbst leuchtend rote Früchte und bietet zahlreichen Tieren einen geschützten Lebensraum sowie reichlich Nahrung. Selbst Eichhörnchen locken Sie mit der fruchtreichen Eberesche in Ihren Garten. Am und im Boden lebende Tiere wiederum profitieren im Herbst vom Laub dieses Gehölzes.

Mit der Roten Heckenkirsche Lonicera xylosteum haben Sie einen anspruchslosen, pflegeleichten und bodenstabilisierenden Strauch im Garten, der Vögeln einen geschützten Nistplatz bietet. Die weissgelben Blüten strömen einen angenehmen Duft aus und dienen Hummeln, Bienen und Schmetterlingen als nektarreiche Nahrungsquelle. Die kleinen, roten Früchte sind vor allem bei Vögeln in Herbst und Winter beliebt.

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